Gmeinder & Co. GmbH, Mosbach/Baden
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Zur offiziellen Homepage: Gmeinder Lokomotiven GmbH.
Anton Gmeinder wurde am 10. Mai 1880 in Göggingen, Amt Meßkirch (Krauchenwies), geboren. Nach seiner Lehrzeit bei der Firma Fahr in Gottmadingen war er Schlossergeselle bei Sulzer in Ludwigshafen, ging dann zu den Benzwerken in Gaggenau und schließlich zu Benz in Mannheim. Später war Anton Gmeinder als Konstrukteur und im Verkauf bei der Motorenfabrik Oberursel beschäftigt, welche schon seit 1901 Motorlokomotiven baute und damit neben der Gasmotorenfabrik Deutz zu den Pionieren im Motorlokbau in Deutschland zählte. Bis 1908 hatte man in Oberursel rund 200 dieser Lokomotiven geliefert.
Im Alter von 28 Jahren macht sich Herr Gmeinder selbstständig und gründet am 29. Juli 1908 die "Karlsruher Motoren- und Maschinen-Industrie Gmeinder & Co." in Karlsruhe, die Eintragung im Handelsregister erfolgte am 27. August 1908. Diese Firma wird am 21. Februar 1911 aufgelöst, nachdem Anton Gmeinder am 21. Januar 1911 die "Motoren- und Maschinen-Industrie Gmeinder & Co. GmbH" in Frankfurt/Main gegründet hatte. Gegenstand dieses Unternehmens ist die Herstellung und der Vertrieb von Motoren und Maschinen jeder Art. Nachdem Anton Gmeinder am 2. Oktober 1912 als Geschäftsführer ausscheidet, wird diese GmbH zum 21. Februar 1913 wieder gelöscht.
Im selben Jahr zieht Herr Gmeinder nach Mosbach in Baden, ein kleiner Ort mit damals rund 4000 Einwohnern, und mietet dort die Werkstatt der Firma Gebr. Spitzer in der Eisenbahnstraße, Haus Nr. 12. Die Eintragung der "Steinmetz & Gmeinder Kommanditgesellschaft, Maschinenfabrik in Mosbach (Baden)" ins Handelsregister erfolgt am 24. Juni 1915, wobei der Geschäftsbetrieb schon am 1. Juli 1914 aufgenommen wurde. Die persönlich haftenden Gesellschafter sind: Anton Gmeinder, Ingenieur in Mosbach, August Steinmetz, Fabrikant in Mannheim und Theodor Giebler, Fabrikant in München. Statt der geplanten Lokomotiven werden ab August 1914 nun aber erstmal Granathülsen für den gerade ausgebrochenen Ersten Weltkrieg gefertigt.
1919 - Die ersten Lokomotiven aus dem Werk in der Eisenbahnstraße 12
Die Steinmetz & Gmeinder Kommanditgesellschaft, Maschinenfabrik in Mosbach (Baden) wird zum 1. Januar 1919 durch Ausscheiden von Herrn Steinmetz in die "A. Gmeinder & Cie., Mosbach (Baden)" umgewandelt und am 29. Mai 1919 ins Handelsregister eingetragen. In Zusammenarbeit mit der Firma Benz & Cie., Rheinische Automobil- & Motorenbau-Fabrik AG, Abt. Motorenbau, Mannheim, entsteht 1919 die erste "Benz-Gmeinder-Motor-Lokomotive" mit Benz-Otto-Motor und Zahnradgetriebe. Da das Werk in der Eisenbahnstraße keinen Bahnanschluß hat, müssen die hier gebauten Lokomotiven aufwendig über die Straße zur Verladerampe im Bahnhof Mosbach transportiert werden.
1920 baut das junge Unternehmen die weltweit erste Lokomotive mit kompressorlosen Dieselmotor. Diese als "Benz-Gmeinder-Diesel-Motor-Lokomotive" bezeichnete Lok, noch weiterhin mit Zahnradgetriebe, aber mit einem Viertakt-Dieselmotor ohne Kompressor. Da die bisher verwendeten Zahnradgetriebe gerade bei höherer Motorleistung nicht befriedigen, beschäftigt sich Anton Gmeinder mit dem Strömungsgetriebe der Bauart Hugo Lentz, welches eine stufenlose Drehzahl- und Drehmomentwandlung ermöglicht. Die weltweit erste Lokomotive mit Lentz-Strömungsgetriebe präsentiert Gmeinder 1921 in Mosbach.
Die weitere Entwicklung der Lentz-Strömungsgetriebe zur Serienreife erweist sich als kostspielig und auch das Kapital für den seit April 1920 geplanten und dringend notwendigen Fabrikneubau mit Bahnanschluß kann die A. Gmeinder & Cie. nicht selbst aufbringen. So sucht und findet Anton Gmeinder in Berlin Geldgeber:
Am 24. September 1921 wird die „Badische Motorlokomotivwerke AG, Mosbach“ (BAMOLOK) durch die Allg. Handelsgesellschaft Berlin gegründet und gleichzeitig wird die A. Gmeinder & Cie., Mosbach (Baden) aufgelöst. Gegenstand der BAMOLOK ist die Fabrikation und der Vertrieb von Eisenbahn- und Fahrzeugmaterial, besonders aber die Anfertigung und der Vertrieb einer Motorlokomotive. Die BAMOLOK wird am 10. Oktober 1921 ins Handelsregister eingetragen und beginnt umgehend mit dem Bau eines neuen, großen Werkes in Mosbach, welches im Oktober 1922 in Betrieb geht und heute noch genutzt wird.
1921 - Die BAMOLOK und das neue Werk in Mosbach führt zum frühen Aus
In der neuen, großen und modernen Werkhalle mit Bahnanschluß kann Anton Gmeinder jetzt große, dieselhydraulische Lokomotiven mit einer Leistung von bis zu 100 PS bauen - es zeigt sich dann aber leider auch, dass die Lentz-Getriebe bei weitem noch nicht "dauerfest" sind. So kann im ersten Geschäftsjahr vom 1. Oktober 1921 bis 30. September 1922 keine Dividende ausgezahlt werden und die Aufträge kommen nur in „befriedigendem Umfange aus den Kolonien". Zu den technischen und vertriebstechnischen Schwierigkeiten kommt 1923 die rapide Inflation hinzu, welche letztendlich zum Aus der BAMOLOK führt. Denn bei der Umstellung des Aktienkapitals am 15. November 1923 von 86 Millionen Papiermark auf 326.000,-- Rentenmark nutzt die Maschinenfabrik Karlsruhe AG, welche durch die ausbleibenden Bestellungen der Staatsbahn 1923 neue Märkte erschliessen will/muß, den günstigen Kurs für die Vorzugsaktien (mit 10fachem Stimmrecht) zur Übernahme der BAMOLOK.
Gleichzeitig wird am 21. November 1923 die „Motor-Lokomotiv-Verkaufs-Gesellschaft mbH „BADEN“, Karlsruhe“ (MOTLOK) gegründet und am 7. Dezember 1923 ins Handelsregister als Tochtergesellschaft der Maschinenfabrik Karlsruhe AG eingetragen. Gegenstand dieser GmbH ist die Konstruktion, Verkauf und Reparatur von Motorfahrzeugen mit hydraulischem Lentzgetriebe, sofern diese auf Schienen laufen. Die MOTLOK übernimmt die vorhandenen (und auch später neu eintreffenden) Lokomotiv-Aufträge und die Maschinenfabrik Karlsruhe AG zieht Ende 1923 ebenso "gnadenlos" alle in Mosbach im Bau befindlichen Lokomotiven nach Karlsruhe ab!
Damit endet der Lokomotivbau in Mosbach Ende 1923 schon nach nur vier Jahren und 34 nachweislich gebauten Lokomotiven. Anton Gmeinder muß bis Jahresmitte 1924 fast alle Beschäftige in Mosbach entlassen. Die BAMOLOK wird im Frühsommer 1924 liquidiert und am 4. November 1925 aufgelöst. Aus dem Verkauf des Lentz-Lizenzvertrages und dem Verkauf der neuen Werkhallen in Mosbach können sämtliche Gläubiger der BAMOLOK mit 90% befriedigt werden. Die Aktionäre hingegen gehen komplett leer aus.
1925 - Erfolgreicher Neuanfang zusammen mit Kaelble
Anton Gmeinder gelingt es 1925 wieder Geldgeber für ein neues Unternehmen zu gewinnen. Zusammen mit den Gebrüdern Carl und Hermann Kaelble aus dem rund 80 km Luftlinie entfernten Backnang wird am 11. August 1925 die „Gmeinder & Co. GmbH, Mosbach“ gegründet. Diese kauft das leer stehende, gerade mal drei Jahre alte BAMOLOK-Werk in Mosbach und beginnt dort umgehend die Fertigung der Kaelble Suevia-Zugmaschine AD 17 (ab 1927 Typ Z1) und ab 1926 die Suevia F 15 z (ab 1927 Typ Z2) nach Zeichnungen der Firma Kaelble.
Für Kaelble, welche 1924 die erste Straßenwalze mit Dieselmotor vorstellte, ist die Zusammenarbeit mit Anton Gmeinder die Möglichkeit, die Produktion der Kaelble-Dieselzugmaschinen schnell hoch zu fahren. Für Anton Gmeinder ist es wiederum die Möglichkeit, neben dem Bau von Diesel-Zugmaschinen und Straßenwalzen für Kaelble, sich nun auch wieder dem Lokomotivbau zuzuwenden. Die erste Lok der Gmeinder & Co. GmbH, eine 16 PS Feldbahnlokomotive mit Hatz-Dieselmotor, wird am 19. April 1926 ausgeliefert.
Nach acht Lokomotiven 1926 werden 1927 mit 46 Feldbahnlokomotiven schon in einem Jahr mehr Lokomotiven gebaut als wie in den Jahren 1919 bis 1923 zusammen. Im Jahr 1928 sind es bereits 75 Lokomotiven, die meisten Feldbahnlokomotiven werden dabei über lokale Händler wie Martin Eichelgrün, Frankfurt, Max Strauß, Karlsruhe und Jakob Noe, Stuttgart verkauft. Die ersten Auslandsaufträge kommen über die Fritz Marti AG in der Schweiz, die Casa Metzger S.A., Barcelona und Comessa in Frankreich. Ausgestattet sind diese Feldbahnlokomotiven mit Dieselmotoren von Hatz und Kaelble.
1934 werden erstmals über 100 Lokomotiven in einem Jahr ausgeliefert, 1936 sind es über 200 Maschinen im Jahr. Aufgrund des starken Anstiegs der Produktion wird im September 1935 mit der Erweiterung der Werkhalle begonnen und diese am 1. Februar 1936 feierlich eröffnet. Eine zu diesem Ereignis erschienene Festschrift gibt an, dass seit 1926 insgesamt 836 Diesellokomotiven, 300 Kaelble-Dieselzugmaschinen und 69 Kaelble Straßenwalzen, Aufreißer und Steinbrecher in Mosbach gebaut wurden, hinzu kommen 186 Spezial-Getriebe - Gmeinder ist also bei weitem nicht nur Lokomotivhersteller!
Bereits im November 1936 kann Gmeinder die Lieferung der 1000. in Mosbach gebauten Lokomotive feiern, wobei man die 1919 bis 1923 unter A. Gmeinder & Cie. und BAMOLOK gebauten Lokomotiven mit berücksichtigt. In der zur Feier erschienen Festschrift werden die 1000 gebauten Lokomotiven akribisch genau aufgeführt, eine sehr wertvolle Quelle für die nachfolgenden Generationen, die sich mit der Lieferliste der Firma Gmeinder beschäftigen. Als Jubiläumslok wird die Kö 0265 für die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft (DRG) auserkoren und damit die besondere Bedeutung der Entwicklung der Kleinlokomotiven der Leistungsklasse 1 für die DRG gewürdigt, an deren Entwicklung die Firma Gmeinder massgeblich beteiligt ist. Da in der Lieferliste etliche Fabriknummern frei bleiben (vermutlich für die für Kaelble gebauten Dieselzugmaschinen und Straßenwalzen), trägt die 1000. in Mosbach gebaute Lok die Fabriknummer 1626.
Die Jahres-Produktion von (vor allem Feldbahn-) Lokomotiven erreicht in den folgenden Jahren neue Rekorde, so werden 1941 über 400 Lokomotiven gebaut. Ein Jahr später, am 14. Juni 1942 stirbt Anton Gmeinder in Mosbach. Die Gmeinder & Co. GmbH wird von den schon mit 50% beteiligten Gebrüdern Karl und Hermann Kaelble aus Backnang zu 100% übernommen und als eigenständiges Schwesterunternehmen weiter geführt.
1942 - Lokomotivbau unter Kaelble
Als selbständiges Schwesterunternehmen der Carl Kaelble GmbH baut die Gmeinder & Co. GmbH im Zweiten Weltkrieg zunehmend auch normalspurige Rangierdiesellokomotiven mit einer Leistung von bis zu 350 PS. Zum Einbau kommen dabei nun auch wieder hydraulische Getriebe, allerdings nicht Lentz-Getriebe, sondern Krupp-Strömungs-Getriebe nach den Lizenzen von Lysholm-Smith. Daneben werden vor allem HF 50 B und HF 130 C für das Oberkommando des Heeres (OKH) geliefert, die letzten Maschinen verlassen im Januar 1945 das Werk.
Nach dem Zweiten Weltkrieg läuft die Produktion nur langsam an. Neben kleinen Feldbahndiesellokomotiven werden nicht mehr im Krieg ausgelieferte HF 130 C fertig gestellt und verkauft. An die Produktionszahlen vor 1945 kann man aber nicht anschließen, die Jahresproduktion bleibt ab 1949 immer im zweistelligen Bereich. Wobei der Anteil der Fertigung von Normalspurlokomotiven stetig wächst. So beginnt 1951 die Lieferung der Rangierlokomotiven Typ Köf II (Leistungsgruppe 2) an die Deutsche Bundesbahn, von denen Gmeinder bis 1958 über 300 Exemplare baut. Weitere 169 Maschinen des Typs "Köf III" (Baureihe 332) folgen bis 1978, die Fertigung von Feldbahnlokomotiven hingegen stellt Gmeinder im Mai 1966 ein.
Mit dem Ende der Geschäftsführung durch die Familie Kaelble erfolgt am 12. Juli 1978 die Fusion von Kaelble und Gmeinder zur "Carl Kaelble & Gmeinder GmbH (CKG)" und damit einher gehend zum 16. Juli 1978 die Löschung der 1925 gegründeten Gmeinder & Co. GmbH, Mosbach. Gleichzeitig sind die Zahlen der pro Jahr gebauten Lokomotiven weiter rückläufig. Zum Teil werden in den 1980er Jahren nicht mal 10 Lokomotiven im Jahr ausgeliefert und auch bei den Kaelble-Baufahrzeugen gibt es Absatzprobleme. Letztendlich muß das Unternehmen am 5. Dezember 1995 Vergleich anmelden und am 15. Januar 1996 wird der Antrag auf Eröffnung eines Anschlußkonkursverfahrens eingereicht.
Der Lokomotiv- und Getriebebau in Mosbach wird im Zuge des Konkursverfahrens aus der Kaelble-Gmeinder GmbH herausgelöst und das Werk in Mosbach unter dem Namen "Gmeinder Getriebe- und Maschinenfabrik GmbH, Mosbach" ab 22. August 1997 weiter geführt. Damit endet die seit 1925 bestehende Zusammenarbeit zwischen dem Gmeinder-Werk in Mosbach und Kaelble in Backnang.
1997 - Gmeinder Lokomotivenfabrik GmbH GLG
Die am 22. August 1997 mit dem Zweck der "Herstellung, Reparatur und Verkauf von Lokomotiven, Maschinen und Getrieben" gegründete "Gmeinder Getriebe- und Maschinenfabrik GmbH, Mosbach" gliedert sich in die beiden Geschäftsbereich Lokomotivbau und Getriebebau. Während der Getriebebau weiterhin lukrativ ist, wird der Geschäftsbereich Lokomotivbau aus der Gmeinder Getriebe- und Maschinenfabrik GmbH ausgegliedert und an einen Investor verkauft und zum 27. November 2002 die "Gmeinder Lokomotivenfabrik GmbH, Mosbach" gegründet. Dabei erhält dieser Investor das Recht, den Namen Gmeinder weiterhin als Namensbestandteil zu führen.
Zweck der neuen Gesellschaft ist "Die Fertigung von Standardlokomotiven, Sonderlokomotiven und Sonderfahrzeugen sowie Modernisierung/Umbau, Reparatur, Wartung, Instandhaltung und Hauptuntersuchungen von Schienenfahrzeugen aller Art und damit verbundene Beratungsleistungen und Handel mit Lokomotiven und Lokomotivenzubehör". Mit der Übernahme der Gesellschaft durch die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) Venture Capital GmbH, Stuttgart, wird das Unternehmen am 19. September 2007 in "GLG Gmeinder Lokomotivenfabrik GmbH, Mosbach" umbenannt.
Im März 2008 eröffnet die GLG ein Zweigwerk in Waibstadt-Bernau in der Werkstatt der Südwestdeutschen Verkehrsgesellschaft (SWEG). Hier wurde unter anderem die neue Gmeinder D 180 BB fertiggestellt. Die Entwicklung dieser neuen Streckenlokomotive hat die GLG allerdings Anfang 2012 auch in größere Schwierigkeiten gebracht, da die im März 2011 fertig gestellte erste D 180 BB auch nach 11 Monaten noch keine Zulassung durch das Eisenbahnbundesamt erhalten hatte - mit der Folge, dass am 23. Februar 2012 das Unternehmen Insolvenz anmelden musste. Gleichzeitig wurde auch das Zweigwerk in Waibstadt-Bernau nach vier Jahren wieder geschlossen.
Der insolvente Lokomotivbau in Mosbach wird von der ZAGRO Bahn- und Baumaschinen GmbH, Bad Rappenau-Grombach, übernommen und am 15. Mai 2012 die "Gmeinder Bahntechnik GmbH, Mosbach" gegründet, welche seit dem 4. Juli 2012 dann als "Gmeinder Lokomotiven GmbH, Mosbach" firmiert. Unter diesem Namen werden auch heute noch Lokomotiven in Mosbach gebaut, wobei Gmeinder heute der letzte deutsche Lieferant von normalspurigen Rangierlokomotiven ist. In Zusammenarbeit mit ZAGRO Bahn- und Baumaschinen GmbH erfolgt seit 2019 in Mosbach auch die Fertigung des batteriebetriebenen Zweiwege-Rangierfahrzeug E-MAXI XXL.
1919 begann der Bau von Feldbahn-Motorlokomotiven mit Benzolmotoren. 1920 fertigte Gmeinder die erste Lokomotive in Deutschland, die mit einem schnellaufenden, kompressorlosen Dieselmotor ausgerüstet ist. Es folgen Regelspur-Kleinloks mit hydraulischem Getriebe in Anlehnung an die DRG-Kö. In den 1960er Jahren gab auch einen Versuch eines Triebwagens, der zuletzt noch bei der Westerwaldbahn im Einsatz stand. Es blieb bei diesem einen Versuch und auch die Feld- und Grubenbahnlokomotiven werden hier seit 1966 nicht mehr gefertigt. Das derzeitige Typenprogramm umfaßt die normalspurigen Diesellokomotiven Typ DHS 20 B, D 25 B, D 60 C und D 100 B'B', eine Spezialität ist dabei die Ausrüstung dieser Typen mit Ex-Schutz. Deweiteren werden Sonderfahrzeuge für Nahverkehrs-Betriebe gebaut, bis Anfang der 1990er Jahre bot man auch noch Hauptstrecken-Doppel-Akkulokomotiven für den Bergbau in schlagwettergeschützter Ausrüstung an. Neben den Bau von Werk- und Speziallokomotiven führt Gmeinder Hauptuntersuchungen, Reparaturen und Umbauten durch. Außerdem lieferte Gmeinder im großen Umfang Radsatzgetriebe für Schienenfahrzeuge.
Die erhaltenen Lieferunterlagen beginnen 1926 mit der Fabriknummer 248, Ende 2025 ist die bisher höchste Fabriknummer die 5822/2025 (eine DE 75 BB für die voestalpine Stahl Donawitz GmbH, Leoben-Donawitz). Innerhalb dieser Unterlagen lassen sich bis Ende 2025 insgesamt 4876 motorgetriebene Schienenfahrzeuge nachweisen.
Zu den von 1919 bis 1924 gebauten Lokomotiven fehlen hingegen die Lieferunterlagen. Nachweislich bekannt sind hier 34 gebaute Lokomotiven.
So hat Gmeinder von 1919 bis Ende 2025 nachweislich 4910 Lokomotiven gebaut.
Quellen
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